Im Atem – Stille – Raum am letzten Samstag kam irgendwann das Thema: „Anerkennung“ zum Vorschein. Ich finde es an diesen Nachmittagen immer faszinierend, wie jede Teilnehmerin mit einem individuellen Thema kommt und wie dann über das gemeinsame atmen und das nach innen spüren oft ein gemeinsames Thema nach oben kommt.
Meistens haben wir in unserer Kindheit keine bedingungslose Liebe erhalten. Du bekamst nicht einfach dafür Anerkennung, weil du ein einzigartiges Wunderbündel warst sondern weil du dich artig und angemessen verhalten hast. So haben wir mehr oder weniger alle ein großes Defizit und einen Wunsch danach, bedingungslos anerkannt und geliebt zu werden. Einfach weil wir sind wie wir sind.
Vielleicht kannst auch du wahrnehmen, dass es in dir Kindanteile gibt, die noch immer nach Anerkennung dürsten. Sie treiben dich dazu an, immer wieder mehr zu geben als du hast um endlich anerkannt zu werden. Sie halten dich davon ab, dir Ruhezeiten zu gönnen, sie treiben dich zu Höchsleistungen an. Sie erzählen dir, dass du noch wertlos bist.
Wenn du magst, schließ mal kurz die Augen, atme sanft und komm in Kontakt mit diesen unruhigen Anteilen. Vielleicht kannst du sogar feststellen wie alt diese Anteile sind. Sind es Babyanteile, Kleinkindanteile oder sind die im jugendlichen Alter? Lass sie da sein, sei für sie da. Sie hängen noch fest in einer alten Zeit, die längst vorbei ist. Öffne dein Herz für sie, lass sie in deine Arme und in die Liebe in dir schmelzen. Sie dürfen nach Hause kommen.
Wenn Anerkennung für dich ein Thema ist, dann kannst du dich auch fragen:
Erkenne ich mich selbst an, so wie ich bin? Wenn du magst, schließe die Augen und nimm auf einer Skala zwischen Null und Hundert wahr, zu wieviel Prozent erkennst du dich an? Was zeigt die Skala?
Kann ich andere Menschen anerkennen? Kann ich sie als Mensch anerkennen obwohl ich ihr Verhalten nicht mag oder toleriere?
Wo werte ich mich selbst oder andere Menschen ab?
Wie geht es dir mit diesem Thema?