Vielleicht kennst auch du dieses kleine Männchen oder dieses kleine Frauchen (bei manchen ist es auch ziemlich groß ;)), das den lieben langen Tag damit beschäftigt ist, dein Tun und Denken zu kommentieren.

Wenn dich diese Kommentare unterstützen, dann ist das eine feine Sache. Dann ist es eine freundliche, aufbauende Stimme, die dich motiviert und aufbaut. Wenn etwas nicht gelingt, dann tröstet sie dich und wenn du einen kleinen Erfolg zu verbuchen hast, dann freut sie sich riesig mit dir.

Doch wenn du damit beginnst, diesen Stimmen zuzuhören, dann stellst du vielleicht auch fest, dass manche Kommentatoren sehr kritisch und negativ sind. Statt dich liebevoll zu unterstützen sabotieren sie dich und machen dir das Leben schwer. Du bist dann häufig niedergeschlagen und mutlos.

In EInzelsitzungen finde ich es immer spannend, mit diesen Figuren in Kontakt zu kommen. Tatsächlich hat jeder Mensch dazu ganz eigene Bilder und Vorstellungen, mit denen wir dann arbeiten können. Es macht sogar oft richtig Spaß, auf neue Weise mit ihnen umzugehen. Oftmals warten diese sehr aufmerksamen Anteile in dir nur auf eine neue Aufgabe. Genau so akribisch, wie sie dich dann bisher kritisiert haben, können sie dich dann auf positive Weise unterstützen.

Wie kommst du mit deinen kritischen Stimmen in Kontakt?

Wenn du dich niedergeschlagen und mutlos fühlst, dann überprüfe mal, was sie dir gerade so erzählt haben 😉

1. Hör dir selbst immer mal wieder zu. Wie kommentiert diese innere kritische Stimme dich und wie spricht sie sogar manchmal nach außen kritisch und abwertend über dich?

2. Schreib dir diese Sätze mal auf. Fühle in dich hinein. Wie fühlst du dich, wenn du diese Sätze sagst und glaubst?

3. Komm in Kontakt mit dieser Figur. Frag sie, warum sie sich so verhält, betrachte sie, spüre sie. Teile ihr mit, wie du dich fühlst, wenn sie so mit dir spricht.

4. Fühle nach innen. Ist das ein altes, überlebtes Muster? Dann kannst du es schmelzen lassen. Fühlst du den Teil als zugehörig zu dir selbst, dann lass ihn in deine Mitte, zu deiner Seele kommen und biete ihm einen neuen Job an.

5. Nimm die Sätze von Punkt 1 und wandle sie in positive Sätze um. Arbeite auf neue Weise mit deinen inneren Kommentatoren zusammen – hol sie ins Boot :), denn, sie zu bekämpfen ist schrecklich anstrengend und meistens funktioniert es doch nicht.

Wie geht es dir mit den Kritikern in deinem Innern?
Welche Strategien hast du schon ausprobiert?
Gelingt es dir, sie ins Boot zu holen, so, dass sie für dich und nicht mehr gegen dich arbeiten?

Foto: Jeroen Vervoort